Dieter J. 18.05.22: So wie die Bayern den Nockerberg und die Wiesn lieben, so entwickelt sich der Hirzinger in Söllhuben zu einem Sehnsuchtsort des Alpen Chapters, oder wir können sagen zu unserem Stammlokal in Oberbayern.
Nachdem für den Freitag nicht so gutes Wetter vorausgesagt war, waren doch schon 2 unserer alten Herren, klug oder regenscheu, schon am Donnerstag aufgebrochen, um in jedem Fall mit trockener Haut den Hirzinger zu erreichen. Da es sich bei den Beiden um eingefleischte Junggesellen handelt, kann auch angenommen werden, dass Franz und Norbert mal endlich wieder etwas Vernünftiges essen und trinken wollten. Und dafür garantiert der Hirzinger.
Nun muss ja der Rest der Truppe auch zum Hirzinger kommen. Unser RC Thomas, auch gleichzeitig für das Wetter zuständig, konnte zwar den Regen nicht verhindern, aber doch für uns weitgehend austricksen. Nach Studium so aller Wetterprognosen, der einschlägigen Radio/TV/und sonstigen Nachrichten, wurden die Abfahrtszeiten geändert und die Abfahrtsorte verlegt, die Routen mehrfach geändert und die Geschwindigkeiten variiert und der Regenwolkengeschwindigkeit angepasst. Alles mit dem Ziel, keinen Tropfen Wasser abzubekommen.
Bis zu unserem Treffpunkt in Weingarten hat das noch nicht geklappt. Das Wetter hielt sich nicht an der Vereinbarung mit unserem RC. Wir wurden nass!!
Thomas war zwar immer noch der Ansicht, es läge nicht an der Route und es hätte auch viel schlimmer kommen können. Wir wären ja nur ein wenig nass geworden. Man beweise ihm das Gegenteil. Aber als eingefleischter Harley Fahrer ist man mit Regenzeug ausgestattet und als Vielfahrer auch an Regen gewöhnt.
So ging die Fahrt dann über Babenhausen mit dem großen Fuggerschloss weiter nach Krumbach. Krumbach hat wunderschöne alte Fachwerkhäuser aus der Zeit der Gotik bis zum Barock. Zwischenzeitlich kamen uns die ersten Cabrio Fahrer, offen, entgegen. Ein untrügliches Zeichen, dass der Regen in Fahrtrichtung aufgehört haben musste. Der Plan „B“ ging auf, es hat geklappt, und wir haben dem Wetter ein Schnippchen geschlagen und fuhren von nun an trocken und schön und mit Abstand, hinter dem schlechten Wetter her. Klug, wie der Thomas nun mal ist, durften wir die nicht gerade atmungsaktive Regenbekleidung noch eine kurze Zeit lang anbehalten, bis sich darunter doch ein feuchtwarmes Mikroklima gebildet hatte, aber die Sachen waren abgetrocknet und konnten wieder verstaut werden.
Dann kamen wir nach Diedorf, so glaube ich ist der Name der Siedlung, aber ausgestattet mit einer super Konditorei. Es gab Kuchen vom einfachen Blechkuchen bis zur schweren Torte. Natürlich alles kalorienarm hergestellt. Aber nach der Regenfahrt war das unsere Belohnung. Und wir haben uns reichlich belohnt.
Gut gestärkt und bestens gelaunt ging die Fahrt weiter über Gersthofen und Fürstenfeldbruck. Dann um München herum auf der Autobahn und schließlich noch einige Kilometer durch eine schöne Hügellandschaft und wir waren beim Hirzinger. Große Begrüßung durch unsere Vorfahrer Franz und Norbert. Irmi und Helmut waren auch schon eingetroffen. Es reichte gerade noch zum Einchecken und Bezug der Zimmer und wir starteten durch. Exzellentes Essen mit Fleisch aus der eigenen Metzgerei. Dazu dann das Bayerische Bier oder auch das Weißbier vom Hirzinger. Es war ein fröhlicher und langer Abend. Wie es sich gehört und wie der Hirzinger Wirt es von uns gewohnt ist, schlossen wir so nach Mitternacht das Lokal.
Wegen einer großen Hochzeitfeier konnten wir nur eine Nacht bleiben, was von allen Mitreisenden bedauert wurde. Aber um 5 Uhr in der Früh weckten uns die Hochzeitsböllerschüsse. Bei der Abreise noch ein Gruppenfoto mit Chapter-Fahne und Start unter den Klängen der Blasmusik und unter den Augen der ersten 50 Gäste. Wir waren da ganz eindeutig der Hingucker, nicht die Hochzeitler.
Die Fahrt ging bei herrlichen Sonnenwetter um den Chiemsee. Thomas verirrte sich, oder es war seine Absicht, in kleinste Dörfer am See. Fast durch die Vorgärten der ansehnlichen Häuser. Kurze Pause am See mit Fototermin. Weiter zum Kloster Seeon, wo die CSU, im Rahmen von Klausuren bestimmt, welche Entscheidungen die Regierung in Berlin zu treffen hat.
Dann nach Wasserburg am Inn. Die Stadt liegt in einer Innschleife, ist im Mittelalter reich geworden mit dem Salzhandel und hat wunderschöne alte Häuser. Wer Wasserburg noch nicht kennt, sollte mal hinfahren. Es lohnt sich.
Mittagessen gab es beim Huberwirt, gelegen auf dem Hochufer mit einem wunderschönen Blick auf die Stadt. Weiter durch die Bayerischen Lande, wie man sie auch von Postkarten her kennt. Ziel war Gandis Hofcafé oder auch ein Café im Bauernhaus. Natürlich gab es wieder selbst gebackenen Kuchen. Nach der Stärkung über Tuntenhausen zum Schloss Maxlrain. Erste urkundliche Erwähnung um 800 v.Ch. Dort gibt es das Maxlrainer Braustüberl, bekannt für ein ausgezeichnetes Bier der fast 400 Jahre alten Privatbrauerei. Wir würden dorthin auch mal eine Reise planen, wenn es denn dort Übernachtungsmöglichkeiten gäbe. Nach der Pause dann auf direktem Weg ins Klosterbräu nach Schäftlarn.
Abendessen im Biergarten, Ausklang in der alten Stube mit viel Spaß bis zur Sperrstunde. Am Sonntag, unserem Heimreisetag, gab es keine schnelle Heimreise, sondern eine schöne Tour am Starnberger See entlang, über Dießen am Ammersee, zum hohen Peißenberg mit einer Pause am Bayerischen Rigi.
Das wir nicht ganz alleine auf Harleys fixiert sind, machte sich Manne zu Nutze als er, mangels rechtzeitig verfügbarer Harley-Reifen, kurzfristig auf seine neue BMW GS umsattelte. Manne durfte sich dann gleich zweimal während der Tour freuen, die Maschine auch artgerecht einzusetzen. Einmal mit einer zusätzlichen Autobahnetappe zur dringenden Rettung einer zurückgelassenen Tasche und nochmals, als uns Thomas am Samstag mit einem 5 km-Stück guter bayrischer Erdstraße verwöhnte.
Ein kurzes Fazit der Reise an diesem verlängerten Wochenende. Der Hirzinger ist ein Muss!
Tolle Zimmer, das Essen ist spitze, das Bier gut verträglich, die Freundlichkeit des Personals ist nicht zu überbieten. Wie bereits eingangs erwähnt: Stammlokal des Alpen Chapters in Oberbayern.
Spätestens im Tourenkalender 2023 werdet Ihr den Hirzinger wiederfinden. Euer Dieter
Unser drei gefahrenen Tagesetappen, Anfahrt(grün), Tagestour(rot), Rückfahrt(magenta)
Die Tagestour im kleineren Maßstab
Die Statistik der Tour: 13 Anfahrt 317km, wetterbedingt mit großem AB-Anteil. Tagestour 256km und Heimfahrt als echten Tourtag mit nochmals kurzen 219km. In Summe also knapp 800km plus individuelle An- und Rückfahrt.
Die Teilnehmer der Tour waren: 13 Personen auf 10 "Mopeds". Andrea & Jürgen, Brigitte & Dietmar, Doris & Manne, Irmi & Helmut, Gitta & Thomas, sowie Franz, Norbert, und Dieter.
Hier unsere Bildersammlung der drei Tage
Comentários